Die Heidelberger Altstadt bildet zusammen mit dem berühmten Heidelberger Schloss ein beeindruckendes Beispiel mittelalterlicher und barocker Architektur und ist die meistbesuchte historische Stätte des Landes Baden-Württemberg. Die Stadtverwaltung legt großen Wert darauf, historische Straßen und Gebäude der Stadt für Touristen und Besucher zu erhalten, aber auch die Identität Heidelbergs selbst zu bewahren.

Natürlich verbrauchen alle Gebäude Energie, in Heidelberg vor allem für die Heizung. Neben dem Schutz des kulturellen Erbes ist es daher das Ziel der Stadtverwaltung, den Energieverbrauch aller öffentlichen Gebäude, auch im historischen Stadtzentrum, deutlich zu senken.

Das Palais Graimberg

Das Palais Graimberg liegt direkt unterhalb des Heidelberger Schlosses und beherbergt die Büros des Ersten Stellvertretenden Bürgermeisters und des Bürgermeisters für Umwelt, Bürgerdienste und Integration sowie das Stadtplanungsamt.

Durch die energetische Sanierung konnte der Energieverbrauch für die Raumheizung um 50 % reduziert werden, von ca. 200 kWh/m2 pro Jahr auf ca. 90 kWh/m2 jährlich. Die Maßnahmen zur Reduzierung des Energiebedarfs mussten sowohl umfangreich als auch unsichtbar sein, da eine herkömmliche Außenwanddämmung den historischen Wert des Gebäudes beeinträchtigen würde.

Deshalb entwickelten die Architekten zusammen mit dem städtischen Energieministerium eine Reihe maßgeschneiderter Maßnahmen, darunter: Isolierung der Decke des obersten Stockwerks und des Daches, ohne die historische Ziegelabdeckung zu entfernen; Neue, maßgeschneiderte Fenster fügten sich perfekt in das historische Erscheinungsbild ein und hielten die Wärme im Inneren des Gebäudes.

Anstelle einer Außenwanddämmung wurde eine Innendämmung aus einer 5 cm dicken Schicht Porenbeton eingebaut, was bei 80 % aller Wände zu einer Halbierung des Wärmedurchgangskoeffizienten führte. Dies hatte den größten Einfluss auf die Reduzierung des Wärmebedarfs. Der Austausch aller Rohrleitungen zur Wärmeverteilung und die Erneuerung aller Elektroinstallationen rundeten die Sanierung mit einer weiteren Reduzierung des Energiebedarfs ab.

Drei Jahre nach Abschluss der energetischen Sanierung liegt der gemessene Energiebedarf für die Beheizung des Palais Graimberg deutlich unter 90 kWh/m2, was den Erfolg der ergriffenen Maßnahmen belegt. Zusätzlich zur Reduzierung des Energiebedarfs wurden alle undichten Rohre ersetzt, was dazu führte, dass sich der Raum insgesamt in einen hochwertigen Büroraum für das Verwaltungspersonal verwandelte und einige der repräsentativsten Räume für hochrangige Meetings in der Stadt bot .

Die Klingenteichhalle

Im Jahr 1896 beauftragte der heute noch bestehende Heidelberger Turnverein den Architekten Wilhelm Mai mit dem Bau eines neuen Trainingszentrums für seine Mitglieder. Mehr als 100 Jahre später wird diese Sporthalle, die Klingenteichhalle, immer noch von vielen Sportlern genutzt. Im Jahr 2013 beschloss die Stadtverwaltung, die Sporthalle zu sanieren, da einige Installationen (Heizung, Duschen, Beleuchtung etc.) nicht mehr sicher nutzbar waren und der Heizbedarf deutlich gestiegen war.

Die Architekten standen vor den gleichen Herausforderungen wie bei der Sanierung des Palais Graimberg. Eine Außendämmung würde die 100 Jahre alte Backsteinfassade zerstören, ganz zu schweigen von den schönen kirchenähnlichen Fenstern. Der Wärmedurchgangskoeffizient dieser alten Einglasfenster betrug 5.0 W/m2K mit viel Verbesserungspotenzial. Die neuen Holzrahmenfenster, die im Zuge der Sanierung eingebaut wurden, waren als perfekte Kopie der alten Fenster konzipiert, hatten jedoch einen Wärmedurchgangskoeffizienten von nur 1.0 W/m2K. Zusammen mit der Innendämmung, der Dämmung der Dachgeschossdecke und des Daches sowie einigen kleineren Dämmarbeiten in anderen Bereichen verbesserte sich die Qualität der Gebäudehülle deutlich. Darüber hinaus senkte eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung den Energiebedarf weiter und trug dazu bei, das Risiko von Feuchtigkeitsschäden, beispielsweise im Duschbereich, zu verringern.

Die Berechnungen der Architekten gingen davon aus, dass der Heizenergiebedarf durch diese Maßnahmen auf 110 kWh/m sinken würde2 pro Jahr – das entspricht einer Reduzierung um 50 % im Vergleich zum vorherigen Bedarf. Der Austausch eines alten Erdgaskessels durch eine Kombination aus einem modernen Erdgas-Brennwertkessel und einem Holzpelletkessel verbesserte die Treibhausgasbilanz der Gesamtanlage weiter. Das Projekt wurde mit der Installation effizienter LED-Lampen anstelle herkömmlicher Glühbirnen abgeschlossen.

Vorteile:
  • Wirtschaftliche
  • Umwelt
  • Social-Media
Schlüsselwirkung
Durch die energetische Sanierung sank der Energieverbrauch des Palais Graimberg und der Klingenteichhalle um 50 %.
Da
N/A für das Palais Graimberg und 2013 für die Klingenteichhalle
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