Das Warschauer Elektrobusprojekt umfasst: Ersatz von 10 % des Fahrzeugbestands des Warschauer Stadtbusbetreibers MZA durch 18-Meter-Gelenkbusse; und Schaffung der zugehörigen Infrastruktur, einschließlich des Baus von Antennenladegeräten an den Enden ausgewählter Buslinien und der Anpassung von Busdepots. Langfristig wird das Projekt den landesweiten Trend zur Elektromobilität unterstützen und die Risiken im Zusammenhang mit CO2-Emissionen begrenzen, die durch den weltweiten Transport fossiler Brennstoffe entstehen. Durch das Projekt wird auch die Menge an Schadstoffen wie NOx und SO2, die von Dieselbussen erzeugt werden, massiv reduziert. Außerdem wird es zu einer massiven Reduzierung des Lärms von Standardfahrzeugen kommen.

Es ist zu beachten, dass Emissionen aus dem Verkehr der häufigste Grund für Verstöße gegen die Luftverschmutzung in Warschau sind. Im Jahr 2011 betrug die Konzentration des durch den Transport verursachten PM10 beispielsweise 62.4 µg/m3, während die maximale Gesamtkonzentration 84.7 µg/m3 betrug. Die Konzentration des verkehrsbedingten NO2 betrug in diesem Jahr 41.3 µg/m3, während die Gesamthöchstkonzentration 47.5 µg/m3 betrug. Ähnlich verhielt es sich mit CO2, dessen verkehrsbedingte Emissionen von 1,339,282 t im Jahr 2007 auf 1,791,757 t im Jahr 2012 stiegen – also um ganze 33.78 %. Andererseits sind die CO2-Emissionen und Schadstoffe aus Gebäuden und der Energieerzeugung zurückgegangen. All dies führt zu der Schlussfolgerung, dass die Umstellung des Warschauer Verkehrswesens auf Elektromobilität der Schlüssel zur Bewältigung der Umwelt- und Klimaherausforderungen ist, mit denen die Stadt konfrontiert ist.

Das Projekt wird durch eine Kofinanzierung aus dem polnischen Operationellen Programm „Infrastruktur und Umwelt“ unterstützt, das EU-Fördermittel verteilt. Der Antrag wurde im Dezember 2016 eingereicht und die daraus resultierende Finanzierungsvereinbarung im Oktober 2017 unterzeichnet. Gemäß der Vereinbarung belaufen sich die Gesamtkosten des Projekts auf 89.5 Millionen US-Dollar, einschließlich einer externen Finanzierung in Höhe von 47.5 Millionen US-Dollar. Die restlichen 42 Millionen US-Dollar werden vom Antragsteller getragen – dem Busunternehmen MZA, einem kommunalen Unternehmen, das zu 100 % von der Stadt Warschau kontrolliert wird.

Was ist die Innovation/Politik/das Projekt/die Technologie? Wie funktioniert es? Es sollte betont werden, dass es sich hierbei um das größte E-Bus-Projekt in Mittel- und Osteuropa handelt.

Es ist auch das größte Projekt in diesem Bereich zur Sicherung der EU-Fördermittel.

Darüber hinaus ist es auch das Schlüsselprojekt, das sich direkt mit dem Problem der verkehrsbedingten Luftverschmutzung befasst, die in Warschau in den letzten Jahren zugenommen hat.

Bei den technischen Neuerungen ist vor allem der Einsatz des Gelegenheitsladens (ebenfalls ein Novum in Mittel- und Osteuropa) in Form von 19 Antennenladegeräten zu erwähnen, die an den Enden von Buslinien angebracht sind. Aufgrund der hohen Leistung dieser Ladegeräte (200–400 kW) benötigen Busse keine zusätzliche Ladezeit: Ihre Stopps am Ende der Buslinien dauern genauso lange wie bei Dieselbussen.

Was sind die Ziele/Erfolge zur CO2-Reduktion?

Der Kraftstoffverbrauch eines Dieselbusses beträgt rund 49 dm3/100 km, der CO2-Ausstoß liegt bei 1300 g/km. Das bedeutet, dass sich die gesamten CO2-Emissionen, gemessen an den Lebenszykluskosten eines solchen Busses (unter der Annahme einer Laufleistung von 800,000 km/10 Jahren), auf bis zu 1,040 Tonnen belaufen. Mit 130 E-Bussen im Warschauer Projekt wird die resultierende Gesamtreduzierung der CO2-Emissionen auf der Straße also 135,200 Tonnen betragen, was eine sehr bedeutende Zahl ist.  

Nächste Schritte

Die öffentliche Meinung in Polen steht der Elektromobilität noch immer eher skeptisch gegenüber und hält teure Elektrofahrzeuge für eine Geldverschwendung. Allerdings äußerten sich die Fahrgäste bereits vor Beginn des aktuellen Projekts positiv zu den Elektrobussen, die in Warschau in Betrieb gingen. Sie schätzten die Lärmreduzierung dieser Fahrzeuge und die Schadstofffreiheit ihrer Antriebssysteme. Daher beschlossen die Stadt Warschau und MZA nach den ersten drei Chargen von 10–12 m langen E-Bussen, das größere Projekt umzusetzen, das den Kauf von bis zu 130 18 m langen Bussen im Zeitraum 2019–2020 umfasste. Auch der Betrieb dieser längeren Busse soll erfolgreich verlaufen und dazu beitragen, mehr Fahrgäste von den Stärken der E-Mobilität zu überzeugen. Auch bei polnischen Städten und Busunternehmen finden Verbreitungsaktivitäten zu E-Bussen statt. Auch nach 2020 sind weitere Anschaffungen von Elektrobussen für Warschau geplant.

Finanzielle Einsparungen

Die geschätzten Kraftstoffkosten (LCC, 800,000 km/10 Jahre) für einen Dieselbus belaufen sich auf 417,233 USD, für einen E-Bus auf 100,195 USD. Bei 130 Fahrzeugen beträgt dieser 54,240,290 USD/13,025,365 USD, was einem Vorteil von 41,214,925 USD für E-Busse entspricht. Ihr Nachteil ist ihr Kaufpreis: (130×580,076 USD) – (130×290,038 USD)=37,705,004 USD. Dies bedeutet einen Gesamtvorteil von 3,509,921 USD für Elektrofahrzeuge. Unter Berücksichtigung der Gesamtkosten des Projekts/der Kofinanzierung erhöht sich der Gesamtvorteil des Projekts in Bezug auf das Budget auf 36,882,198 USD.

Hauptwirkung

Innerhalb der Projektlaufzeit werden sich die vermiedenen Emissionen an flüchtigen organischen Verbindungen (außer Methan) auf 20,987 t/Jahr belaufen. Die vermiedenen Emissionen von NOx belaufen sich auf 124,133 t/Jahr, die von SO2 auf 49,407 t/Jahr und die von PM2.5 auf 0.139 t/Jahr. Die kombinierten vermiedenen Emissionen für 10 Jahre Bus-LCC würden sich auf 209,87 t NVMOC, 1,241,33 t NOx, 494,07 t SO2 und 1,39 t PM 2.5 belaufen.  

Die durch die Reduzierung der oben beschriebenen Emissionen in den ersten vollen 10 Jahren der Projektlaufzeit (2020-2029) eingesparten Umweltkosten (einschließlich Gesundheitskosten, Sachschäden und Umweltschäden) werden wiederum zwischen 3,761,799 USD/Jahr und 4,831,833 USD liegen /Jahr. Insgesamt belaufen sich diese 10-Jahres-Ersparnisse auf 42,863,220 USD.

Links zu weiterführenden Informationen

http://www.mza.waw.pl/spolka-mza/projekt-zakupu-elektrycznych-autobusow

http://www.c40.org/blog_posts/expert-voices-marcin-wroblewski-chief-specialist-city-of-warsaw-on-the-city-s-policy-concerning-clean-buses

Kontaktdaten

Stadt Warschau – Infrastrukturabteilung
Marcin Wróblewski
Tel. + 48 44 33 597
mwroblewski@um.warszawa.pl

Vorteile:
  • Wirtschaftliche
  • Umwelt
  • Gesundheit
Emissionsreduzierung
Jährliche CO2-Reduktion 13 t CO520 ab 2
Da
Dezember 2016
Anfangsinvestitionen
89.5 Millionen USD im Zeitraum 2018–2020
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