Neue nationale Umfragen am Vorabend der U20- und G20-Gipfel in Rio de Janeiro haben ergeben, dass fast alle Brasilianer über die Klimakrise besorgt sind und die überwiegende Mehrheit den Städten politische und finanzielle Unterstützung zur Bewältigung der Krise wünscht. Drei Viertel der Brasilianer geben an, dass sie durch die Zunahme extremer Wetterereignisse infolge des Klimawandels negativ betroffen sind. Luftverschmutzung und die Auswirkungen des Klimas auf die Lebensmittelpreise sind ebenfalls wichtige Sorgen.

Die nationale Umfrage von ClearPath Strategies unter 800 Brasilianern im Auftrag von C40 Cities (durchgeführt vom 23. Oktober bis 3. November 2024) stellte fest, dass:

Fast alle Brasilianer sind davon überzeugt, dass der Klimawandel ein dringendes Problem darstellt. Etwa 9 von 10 Brasilianern sind besorgt über den Klimawandel (92 %) und glauben, dass „wir eine Klimakrise erleben“ (95 %). Acht von zehn (8 von 10) denken ständig oder oft über Klima- und Umweltprobleme nach (82 %). Extremwetter und Klimawandel sind statistisch gesehen mit den Lebenshaltungskosten als wichtigstes nationales Problem gleichauf (43 % bzw. 40 %). 

Die Brasilianer spüren die Auswirkungen des Klimawandels – vor allem die extreme Hitze – in ihrer Gemeinde und persönlich. Fast 9 von 10 Brasilianern (87 %) sagen, der Klimawandel beeinflusse ihre Gemeinde und sie persönlich (87 %), darunter 6 von 10, die sagen, der Klimawandel habe „große“ Auswirkungen. Extreme Hitze stellt die größte Umweltherausforderung in Brasilien dar: Von denjenigen, die sagen, sie seien persönlich von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, sagen 75 %, sie seien von extrem heißen Tagen betroffen. Zwei Drittel der vom Klimawandel betroffenen Brasilianer verweisen auch auf die höheren Lebensmittelkosten aufgrund des Klimawandels (66 %), stärker verschmutzte Luft (65 %) und gesundheitliche Auswirkungen wie Atembeschwerden (64 %). 

  • Junge Brasilianer sind besonders von extremer Hitze betroffen: 82 % der Brasilianer unter 35 geben an, bereits darunter gelitten zu haben, im Vergleich zu 71 % der Brasilianer über 50. 

Die Brasilianer erwarten von ihren Städten, dass sie beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle übernehmen und mehr in den Klimaschutz investieren. Eine große Mehrheit der Brasilianer erwartet von ihrer Stadt, dass sie Klimaschutzmaßnahmen ergreift (88 %). Ähnlich viele Brasilianer wünschen sich, dass ihre Stadt mehr in den Klimaschutz investiert (85 %), und sie wünschen sich, dass die nationale Regierung Geld in den Klimaschutz ihrer Städte investiert (90 %). 

Die Brasilianer wünschen sich zwar mehr Unterstützung für die Städte, die Maßnahmen ergreifen, doch die Städte teilen sich gemeinsam mit anderen Regierungen die Verantwortung, Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen und zu finanzieren. Laut der brasilianischen Öffentlichkeit tragen alle Regierungsebenen die Verantwortung für die Bekämpfung des Klimawandels. Eine Mehrheit der Brasilianer ist der Meinung, dass die nationalen Regierungen weltweit (59 %), die brasilianische Regierung (56 %) und ihr Bürgermeister (50 %) alle in der Verantwortung stehen, zu handeln. Mehr als 6 von 10 Brasilianern erwarten außerdem, dass ihre nationale, staatliche und lokale Regierung Klimainitiativen finanziert. in Städten

Die Brasilianer sind davon überzeugt, dass Klimaschutzmaßnahmen auf Stadtebene ein wirksamer Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Verbesserung ihrer Gemeinden sind. Beeindruckend ist, dass fast drei Viertel der Brasilianer glauben, dass städtische Klimamaßnahmen sowohl den Klimawandel bekämpfen (72 %) als auch Auswirkungen auf ihre tägliche Lebensqualität haben (74 %). 

Die Brasilianer unterstützen nachdrücklich ein breites Spektrum politischer Maßnahmen zum Klimaschutz. Mehr als 90 % der Bevölkerung wollen, dass Brasilien seine Politik für sauberes Wasser und saubere Luft vorantreibt, Aufforstung betreibt, erneuerbare Energien einsetzt und die Infrastruktur verbessert, um mit Wetterextremen fertig zu werden. Mehr als 80 % der Brasilianer unterstützen das Pflanzen von mehr Bäumen und die Schaffung von mehr Grünflächen zur Kühlung der Städte, den Ausbau von Regenwassermanagementprogrammen, die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, die Schaffung von Luftreinhaltezonen, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die Installation von mehr Solarmodulen. 

Junge Brasilianer denken häufiger über den Klimawandel nach und ergreifen eher persönliche Maßnahmen, um dagegen vorzugehen. Brasilianer unter 35 denken mit einer um 14 Prozentpunkte höheren Wahrscheinlichkeit oft oder ständig über den Klimawandel nach als Brasilianer über 50. Junge Erwachsene sprechen zudem viel häufiger mit Freunden und Familie über den Klimawandel, besuchen Umweltveranstaltungen, engagieren sich in ihrer Gemeinde für Klimafragen, engagieren sich ehrenamtlich zu diesem Thema oder schreiben ihren gewählten Amtsträgern zum Thema Klimawandel. 

Weitere Informationen zu dieser Umfrage erhalten Sie unter:

Richard Main, C40 Leiter Globale Medien für Städte – rmain@c40.org

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