Die Stadt Stockholm hat eine innovative energetische Sanierung von vier vierzehnstöckigen Gebäuden und zwei vierstöckigen Gebäuden aus dem Jahr 1961 (324 Wohnungen) durchgeführt. Diese hatten, ähnlich wie andere ältere Gebäude, Probleme mit Wärmebrücken und der Klimahüllendämmung. In den vorhandenen Energieinstallationen dieser Gebäude gingen aufgrund der langen Strecken schlecht isolierter Rohre für Heizung und Wasser sowie fehlender Wärmerückgewinnungssysteme erhebliche Mengen an Wärme und Energie verloren.
Die Sanierung der Klimahülle bestand aus einem Paket innovativer Technologien:
- Zusätzliche Dämmung von 80 mm an der Gebäudefassade und 200 mm an den Kellerwänden.
- Neuartige Dachkonstruktion mit zusätzlicher Isolierung.
- Neue vier Glasfenster mit U-Wert 0,7 W/(m2K).
- Separater Wärmetauscher in jedem Gebäude für Fern-/Erdwärme.
- Wärmepumpen gewinnen Wärme aus der Abluft und übertragen sie zur Erzeugung von Wärme und Warmwasser
- Abwasserwärmetauschsystem zur Vorwärmung von Frischwasser
- Installation eines „Rohr-in-Rohr“-Systems zur Reduzierung der Warmwasserzirkulationsverluste
- Wassersparende Leitungswasserarmaturen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs
- Maßnahmen zur Stromeinsparung, einschließlich energiesparender Beleuchtungskörper für Gemeinschaftsräume und moderne und effizientere Aufzüge
- Anlage für erneuerbare Energien: Photovoltaikzellen zur Stromerzeugung für die Gebäudenutzung.
Intelligente Visualisierung
Zusätzlich zu den oben genannten innovativen Technologien wurden im Rahmen des Projekts auch mehrere Wohnungen mit Smart-Home-Energievisualisierungsanwendungen in Form eines Bildschirms ausgestattet, der mit intelligenten Steckdosen verbunden ist, um den Energieverbrauch in Echtzeit zu überwachen. Dadurch wurde das Bewusstsein der Mieter für ihren eigenen Energieverbrauch geschärft und eine nachhaltigere Lebensweise gefördert.
Finanzierung
Die Renovierung wurde von der Wohnungsbaugesellschaft Stockholmshem durchgeführt, einem privaten Unternehmen, das sich teilweise im Besitz der Stadt Stockholm befindet und Eigentümer der betreffenden Wohnblöcke ist. Stockholmshem übernahm den Großteil der Kosten, während bestimmte Teile der Renovierung, wie die Sanierung der Klimahülle, Teil von GrowSmarter waren und daher durch EU-Mittel im Rahmen der Horizont-2020-Initiative unterstützt wurden.
Was sind die CO2-Reduktionsziele und Erfolge?
CO2-Reduktionen: Die ehrgeizigen Ziele des GrowSmarter-Projekts bestehen darin, eine Energieeinsparung von 60 % und eine Reduzierung der CO60-Emissionen um 2 % zu erreichen. Dies soll unter anderem durch Rohbausanierung, Energieeffizienzmaßnahmen an Gebäuden und auf Wohnungsebene, Photovoltaik auf den Dächern der höheren Gebäude und Sedumdächer auf den niedrigeren Gebäuden erreicht werden.
Der Ausgangswert für Heizung, Kühlung und elektrische Energie wurde durch Messung des jährlichen Energiebedarfs (kWh/m2) ermittelt, korrigiert um die Umgebungsbedingungen, bevor Maßnahmen umgesetzt wurden. Die Jahresleistung wird als Energiesignatur angezeigt und verdeutlicht etwaige Unterschiede zwischen den beiden Szenarien. Die Emissionsdatenquelle wird von offiziellen Behörden ermittelt und während des gesamten Bewertungszeitraums der Basislinie und der Bewertung durchgeführter Maßnahmen verwendet. Der verbrauchte Energiemix wurde ermittelt und während des gesamten Bewertungszeitraums der Baseline und der Bewertung der durchgeführten Maßnahmen verwendet.
Erwartete Einsparungen im Vergleich zum Ausgangswert:
- • Reduzierung der CO2-Emissionen: 54 %
- • Reduzierung des Raumheizungs- und Warmwasserverbrauchs: 54 %
- • Reduzierung des eingekauften Stroms: -17 %
- • Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs: 50 %
Luftqualität: Ziel ist es, durch Mobilitätsmaßnahmen, die mit der Sanierung der Gebäude verbunden sind (z. B. Elektrofahrradpool, E-Bike-Pool und E-Cargo-Bike-Pool), eine Reduzierung der kontrollierten Emissionen aus dem Verkehr im Projekt um 60 % zu erreichen. Durch den Einbau von Sedumdächern wird nicht nur eine bessere Isolierung erzielt, sondern es wird auch weniger Energie verbraucht. Die Vegetation auf dem Dach ist ein wirksamer Luftreiniger. Außerdem entsteht ein günstiges Umfeld für Vögel und Insekten, was sich positiv auf die Artenvielfalt auswirkt.
Nächste Schritte
Dieses Modell der energetischen Klimasanierung kann ganz oder in Teilen nachgebildet werden. Dieses Pilotprojekt hat eine Vorbildfunktion für andere Standorte, denn es umfasst Anlagen zur Fernwärmeversorgung für fünf der Gebäude, aber auch eine Anlage zur Erdwärmeheizung für eines davon. Diese Systeme können auch zur Kühlung eingesetzt werden. In Schweden ein laufendes Forschungsprojekt am KTH Royal Institute of Technology hat bestehende Gebäude nach Typ kartiert, Energieeffizienz, Isolationsgrad und Art des Lüftungssystems, unter anderem. Für Stockholm wird diese Datenbank Aufschluss über das Potenzial für eine umfassende Umsetzung dieser Pilotsanierung zur Energieeffizienz geben.
Links zu weiteren Informationen
http://www.grow-smarter.eu/solutions/low-energy-districts/
https://www.youtube.com/watch?v=SSV16Bb7LnU&list=PLv-mhCFisOsVKsXWqT-OiMCOd_Vw0gpuI&index=6&t=0s
- Vorteile
- Wirtschaftliche
- Umwelt
- Schlüsselwirkung
- Erwartete Einsparungen durch energieeffiziente Gebäudesanierung im Vergleich zum Ausgangswert: Reduzierung der CO2-Emissionen: 54 %
- Da
- 1. Januar 2015
- Anfangsinvestitionen
- $2,485,678