Zusammenfassung
Der Verkehrssektor trägt weltweit maßgeblich zu den Treibhausgasemissionen bei, und das ist in der Stadt Mailand nicht anders. Obwohl die meisten Menschen öffentliche Verkehrsmittel nutzen, um sich in Mailand fortzubewegen (57 % aller Fahrten in Mailand werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln, 30 % mit dem Auto, 7 % mit dem Motorrad und 6 % mit dem Fahrrad zurückgelegt), weist die Stadt immer noch einen der höchsten Raten in Europa auf Autobesitz und eine der höchsten Feinstaubkonzentrationen unter den europäischen Großstädten. Aus diesen entscheidenden Gründen hat die Stadt Mailand mehrere Maßnahmen ergriffen, um Luftverschmutzung und Verkehrsstaus zu bekämpfen. Eine dieser Maßnahmen ist ein innovatives Straßenbenutzungsgebührensystem namens „Area C“, eine Staugebühr, die darauf abzielt, die Verkehrsverschmutzung in der Stadt Mailand zu verringern und dadurch die Lebensqualität von Bürgern und Besuchern gleichermaßen zu verbessern.
Was ist das?
Bereich C ist eine Straßenbenutzungsgebühr wurde im Januar 2012 von der Stadt Mailand ins Leben gerufen, um die Lebensqualität derjenigen zu verbessern, die in der Stadt leben, arbeiten, studieren und besuchen. Bereich C ist die verkehrsberuhigte Zone im Zentrum von Mailand, in der Autofahrer eine Staugebühr zahlen müssen. Das der Staugebühr unterliegende Gebiet heißt Cerchia dei Bastioni und ist eine verkehrsberuhigte Zone (LTZ) von 8.2 km2, was 4.5 % des gesamten Territoriums der Gemeinde Mailand ausmacht. Die Bürger waren direkt an der Entwicklung des Gebiets C beteiligt. Im Juni 2011 wurden sie gebeten, in einem öffentlichen Referendum über die Begrenzung des Verkehrs und die Steigerung der Verbreitung emissionsarmer Fahrzeuge im Stadtzentrum abzustimmen. Eine Mehrheit von 79 % stimmte für eine solche Maßnahme.
Wie funktioniert es?
Der Zugang zum Bereich C ist montags, dienstags, mittwochs und freitags von 7:30 bis 19:30 Uhr und donnerstags von 7:30 bis 18:00 Uhr begrenzt. Autos, die in den Bereich C einfahren, werden von einem System aus 43 elektronischen Toren (von denen 7 für Fahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs reserviert sind) erkannt, die mit ANPR-Technologie (Automatic Number Plate Recognition) ausgestattet sind.
Eine Tageseintrittskarte kostet 5 € und deckt alle Zufahrten mit demselben Fahrzeug an diesem Tag ab. Es gibt verschiedene Arten anderer Eintrittskarten zum Beispiel für Bewohner, Servicefahrzeuge und für Parkhäuser.
Von der Gebühr ausgenommen sind Mopeds, Motorräder, Elektroautos, Fahrzeuge für Behinderte, Fahrzeuge der öffentlichen Versorgung und des öffentlichen Nahverkehrs, Taxis, Hybrid-*, Methan-*, LPG-* und Biokraftstoff-* Autos.
(*bis 31. Ab 12 gelten die normalen Tarife).
CO2 Reduktion
Bereich C hat wichtige Ergebnisse in Bezug auf Mobilität und Umwelt erzielt. Bislang konnte im Bereich C ein Rückgang der Straßenüberlastung um 28 % verzeichnet werden. Darüber hinaus wurde zwischen 24 und 2011 ein Rückgang aller Verkehrsunfälle um 2012 % beobachtet, verglichen mit einem stadtweiten Rückgang um 11 % im gleichen Zeitraum. In der Region verkehren weniger umweltschädliche Fahrzeuge: Ihre Zahl ist um 49 % zurückgegangen (-2,400 Fahrzeuge täglich) und der Anteil saubererer Fahrzeuge ist von 9.6 auf 16.6 % des Gesamtverkehrs gestiegen.
Im Bereich C ist im Vergleich zu Außenbereichen eine deutliche Reduzierung der Rußkonzentrationen zu verzeichnen. Bereich C hat außerdem zu einer Reduzierung folgender Schadstoffe beigetragen:
- Gesamt-PM10: -18 %
- Abgas PM10: -10 %
- Ammoniak: -42 %
- Stickoxide: -18 %
- Kohlendioxid: -35 %
Insgesamt hat Gebiet C der Stadt große Vorteile gebracht: weniger Staus, Verkehr, Umweltverschmutzung, Lärm und mehr Platz zum Wandern und Radfahren. Die Reduzierung des Autoverkehrs im Stadtzentrum hat dazu geführt, dass der öffentliche Raum, der einst dem Parken vorbehalten war, von Fußgängern zurückerobert werden kann. Darüber hinaus hat das gesamte Verkehrssystem der Stadt dank der Verringerung des Verkehrs aus dem Bereich C profitiert. Laut einer Erklärung der AICAI (Courier Aircraft Association) hat der Bereich C tatsächlich zu einer Steigerung der Produktivität von Frachtlieferungen im Stadtzentrum um 10 % geführt.
Nächste Schritte
Mailand stellt gerade seinen Plan für nachhaltige städtische Mobilität fertig, der die Möglichkeit einer Ausweitung des Gebiets C auf die Cerchia Filoviaria (2. Kordon) und die Einführung einer Niedrigemissionszone (LEZ) vorsieht, ähnlich der in London geltenden. Derzeit sind die Systeme (Kamera und On-Board-Units) für die Steuerung und Steuerung schwerster Fahrzeuge und für den Transport gefährlicher Güter ausgelegt. In einer zweiten Phase will die Stadt auch Touristenbusse verwalten und die Nutzung anderer, stark umweltschädlicher Fahrzeuge unterbinden.
Kontakt
Stadt Mailand
Bewertung von Ambiente, Mobilità, Metropolitane,
Acqua Publica, Energia
Pierfrancesco Maran
Via Beccaria 19
20121 Mailand
Assessore.maran@comune.milano.it
- Da
- Januar 2012