Zusammenfassung
Die europäische und nationale Gesetzgebung zielt darauf ab, biologisch abbaubare Siedlungsabfälle von Deponien fernzuhalten und schreibt eine getrennte Sammlung und Behandlung von Bioabfällen vor. Obwohl dies in einigen europäischen Ländern gängige Praxis ist, hatte bis vor Kurzem keine griechische Stadt ein solches System entwickelt. Die Trennung von Bioabfall an der Quelle wurde erstmals 2013 in Griechenland in der Stadt Athen angewendet.
Der Ausbau ähnlicher Systeme wird in den kommenden Jahren ein wichtiger Schwerpunkt der Politik im Bereich der Siedlungsabfallwirtschaft sein.
Was ist das?
Das ultimative Ziel des Athener Bioabfallprogramms ist die Kompostierung oder anaerobe Vergärung von Bioabfällen zur Herstellung hochwertiger Materialien und die Umleitung ähnlicher Abfallströme von Deponien. Dies hat mehrere Vorteile: unter anderem die Reduzierung der Betriebskosten, die Vermeidung von Deponiekosten, die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und die Produktion von Kompost, der dann auf Grünflächen verwendet werden kann.
Wie funktioniert es?
Die Initiative begann im Rahmen eines kofinanzierten europäischen Projekts im Rahmen des LIFE+-Programms mit dem Titel ATHENS-BIOWASTE.
Im Jahr 2011 wurden die beiden Pilotgebiete (Gazi- und Kypriadou-Gebiet) anhand verschiedener Parameter wie Infrastruktur, Bevölkerungsdichte und Transportkosten ausgewählt. Anschließend wurden öffentliche Sensibilisierungskampagnen gestartet, um die aktive Beteiligung der Bewohner zu erhöhen.
Die Umsetzung des Projekts in den beiden Pilotgebieten begann im Oktober 2013 und umfasste die Verteilung von 2,200 Bioabfallsammelbehältern. Bis Ende 2013 wurden 46 Tonnen Bioabfall gesammelt, bis 260 sind es 2014 Tonnen. Aufgrund des Erfolgs des Projekts wird die Bioabfallsammlung aus eigenen Mitteln der Stadt fortgesetzt. Die Stadt hat beschlossen, das Projekt auf ganz Athen auszudehnen.
Im Gazi-Gebiet verteilte Bioabfallbehälter (links) und im Kypriadou-Gebiet gesammelter Bioabfall (rechts)
CO2 eingrenzen
Im Vergleich zum bestehenden Siedlungsabfallmanagementsystem (MSW) führt die Einführung eines Programms zur Quellentrennung von Bioabfällen zu direkten Treibhausgaseinsparungen aufgrund der Abfallumleitung von Deponien und indirekten Einsparungen durch den Ersatz von Materialien (z. B. Düngemitteln) durch den produzierten Kompost. Würde das System auf einen ganzen der sieben Bezirke der Stadt angewendet, könnten die Treibhausgaseinsparungen bis zu 9 % betragen, und die Kosteneinsparungen könnten etwa 220,000 Euro betragen. Bei einer Ausweitung des Systems auf die gesamte Stadt sind die Einsparungen deutlich höher.
Antragsprozess
Mehr als 2,000 Haushalte und 67 Unternehmen (Cafés, Restaurants, Supermärkte usw.) haben sich aktiv an dieser Initiative beteiligt. Aus den bisher gesammelten Bioabfällen entsteht so hochwertiger Kompost.
Durch die Sammlung von Bioabfällen an der Quelle konnten die Betriebskosten im Zusammenhang mit der Vermeidung der Deponiegebühr von 45 Euro/Tonne für die gesammelten Bioabfälle sowie der Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs aufgrund der Optimierung des Abfallsammelsystems erheblich gesenkt werden.
Ein weiterer Vorteil besteht im Engagement der Bürger. Während des ATHENS BIOWASTE-Projekts konnten durch intensive Sensibilisierungsmaßnahmen in den beiden Pilotgebieten Verunreinigungen im gesammelten Bioabfall reduziert werden. Daher können der Erfolg des ATHENS BIOWASTE-Programms und die gewonnenen Erfahrungen genutzt werden, um die Abfallwirtschaft (SWM) in der Stadt auch für andere kommunale Abfallströme zu verbessern.
Die Stadt Athen hat auch andere Organisationen für die Sammlung von Bioabfällen kontaktiert und ihre Projekterfahrungen mit anderen Nachbargemeinden in der Region Attika geteilt.
Die Stadt Athen hat bei der Ausweitung der Bioabfallsammlung aktiv zusammengearbeitet mit:
1. Das Ministerium für Nationale Verteidigung:
i) Das Offiziersrestaurant der Streitkräfte des Ministeriums für Nationale Verteidigung
ii) Die Kücheneinrichtungen zweier großer Militärkrankenhäuser
iii) Die Kücheneinrichtungen des Generalstabs der Luftwaffe und des Generalstabs der griechischen Marine
2. Die Agraruniversität Athen, die seit April 2013 die Lebensmittelabfälle des Studentenrestaurants und kleine Mengen Grünabfälle sammelt.
3. Die landwirtschaftliche Genossenschaft von Attika SPE „Synidioktisia“ beteiligte sich mit der Bereitstellung von Blumenresten.
Bei den Waste and Recycling Awards, die im Dezember 2015 in Griechenland veranstaltet wurden, wurde Athen für das Projekt zur Trennung und Behandlung von Bioabfällen mit einem Preis ausgezeichnet.
Stellvertretender Bürgermeister Herr Andreas Varelas nimmt die Auszeichnung für das Athener Bioabfallprojekt entgegen
Links
www.biowaste.gr
https://www.facebook.com/athensbiowaste
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